Ischa Kohlfahrt!

Moin Ihr Lieben!

Vergangenen Freitag war es endlich soweit. Hinter mir lagen ein paar Monate der Orga für die Kohlfahrt mit meinen Arbeitskollegen. Seit Corona war diese schöne, alte Bremer Tradition leider bei uns ein wenig eingeschlafen. Als ich dann realisierte, dass ein sehr lieber Kollege dieses Jahr Anfang März in Rente gehen wird, musste ich was machen.

Wohin es gehen sollte hatte ich schon im Kopf und somit schrieb ich den Kollegen an und bat ihn, sich einen Termin auszusuchen. Gesagt, getan und schon ging eine Mail an die Dienststelle raus.

Die 1. Anmeldung zur Kohlfahrt hatte ich innerhalb ein paar Minuten und es kamen nach und nach immer wieder ein paar dazu. Mein Kollege und ich gaben schon Wetten ab, welche Zahl an Anmeldungen wir wohl erreichen würden. Nach gut 1 1/2 Wochen dachte ich, oh…das wird wohl leider doch nichts. Ich hatte bei der Gaststätte mal sehr optimistisch 40 Plätze reserviert, doch die Zahl schien kaum zu erreichen.

Doch dann kam unsere Personalversammlung. Ich selbst war leider nicht dabei, doch eine Kollegin machte dort so viel Werbung für die Kohlfahrt, dass ich bei den Anmeldungen per whatsapp kaum hinterher kam.

Auch im Bayernzelt beim Freimarkt war die Kohlfahrt Thema und ich weiß leider gar nicht mehr, wer da alles geworben hat?!? Doch ich erhielt dann Anfragen, vom Vertrieb und von ehemaligen Bremern, ob sie nicht auch dabei sein dürften. Das war sooo süß und natürlich durften alle mit!

Letztendlich kamen wir auf 49 Anmeldungen!
Der absolute Hammer!
Denn so viele waren wir noch nie!!!

Vielen lieben Dank an Beate und alle anderen!
Das habt ihr wirklich toll gemacht!

Selbst Wochen nach Anmeldeschluss kamen immer noch KollegInnen auf mich zu, ob sie nicht noch mit könnten. Leider konnte man in der Gaststätte aber nur einmal um 15% nach unten korrigieren. Nach oben ging nicht, denn sonst müssten sie ständig an- und umbauen.

Also kamen alle, die sich nicht rechtzeitig angemeldet hatten auf die Warteliste.

Nun ging es an die Planung. Wie kriege ich denn bloß Getränke für 49 Leute in diesen Bollerwagen?

Leider gar nicht und der sah auch schon ganz schön fertig aus, der Kleine.
Entweder brauche ich 2 oder ich muss diesen umbauen? Aber wie mit 2 Bollerwagen alleine nach Bremen kommen? Also entschloss ich mich den vorhandenen umzubauen.

2 OSB Platten, 2 Leisten, 4-Kant-Metall-Rohr (oder wie auch immer das hieß) besorgt und dann rauchte erstmal die kleine Birne, weil ich irgendwie berechnen musste, wie hoch denn hoch genug ist für 4 Kisten mit Schräge und zum Auseinandernehmen.
Hab ja Mathe nach der 11. abgewählt und Mathe ist eigentlich eh ein A-…!
Aber, Blondi hat´s hingekriegt! 🙂

Zwischendurch dann stolz ein paar Kollegen erzählt, dass ich den Bollerwagen gepimpt habe.
1. Antwort war: Hat ein Kumpel bei uns auch gemacht und wir hatten dann Achsenbruch.
Na toll! Das macht mir ja Mut!

Dann brauchte ich ja noch Preise für das neue Kohl-Königs-Paar.
Glücklicherweise musste ich darüber nicht lange nachdenken,
denn die Vorlage hatte ich bereits vor 6 Jahren im Freundeskreis gemacht.

Die Krönchen brachte mir unsere letzte Kohl-Königin – die liebe Uta noch vorbei.

Die Schilder sind kleine Wander-Pokale, wo unter der Jahreszahl
die jeweilige Königin und der jeweilige König immer unterschreiben.

Ok, das hätten wir. Dann brauchte es noch ein Schild für meinen lieben Kollegen Jürgen,
der nächsten Freitag dann seinen letzten Arbeitstag bei uns hat.

Dann war es endlich soweit.
Ich hatte Freitag Urlaub und auch noch jede Menge zu tun.
49 Bretzeln wollten noch gebacken werden, ich musste noch nen Probedurchgang mit dem Bollerwagen laufen, dann alles im Herby verstauen und ab gings zum Treffpunkt.

Gut, dass mein Herby wieder fit war, denn 2 Wochen vorher gab die Lichtmaschine ihren Geist auf und der ACDC musste das Frl von der Autobahn schleppen.
In dem Moment dachte ich schon, oh nein…!
Aber Herby wurde schnell wieder fit gemacht und so konnte ich dann noch rechtzeitig alles besorgen.

Am Treffpunkt trudelten dann die KollegInnen alle nach und nach ein.
Alle freuten sich wie Bolle und viele hatten noch Bretzeln oder Schnappes mitgebracht.
Der Weg zur Gaststätte war lustig und feucht fröhlich.

Nach dem Essen wurde dann von mir das neue Königspaar gekürt.
Und eigentlich sollte auch der liebe Jürgen direkt sein Schild bekommen,
doch da gab es leider ein Problem.

Das Schild lag noch im Bollerwagen, versteckt unter den Kisten.
Doch da kam das Frl. leider nicht ran, weil der Schuppen verschlossen war.

Vor, während und nach dem Essen nervte ich immer wieder zuerst die Rausschmeißer,
sowie die Leute in der Kneipe, doch keiner hatte Zeit.
Der Hausmeister sollte erst um 22.30 Uhr wieder zum Aufschließen zurück sein.

Und was ist jetzt mit der großen Überraschung?
Aber,… wer mich kennt, der weiß, dass ich da nicht so schnell aufgebe.

Also wieder raus zum Schuppen. Dort sah ich zufällig, wie jemand Bollerwagen, die man wohl mieten konnte wieder auflud. Den Herren kurz angesprochen und der wusste, wo der Hausmeister ist.
Gott sei Dank!

Der Hausmeister war dann auch ganz lieb, lies mich eben zu unserem Bollerwagen.
Schild unter den Kisten rausgewuppt, schnell ausgepackt und ab wieder auf den Saal.

Als ich über den Saal lief staunte der DJ nicht schlecht
mit welch großem Schild ich da um die Ecke kam.

Vor unserem lieben Jürgen blieb ich dann stehen,
drehte das Schild um und er war sichtlich gerührt.

Auch der Rest der KollegInnen fand die Idee,
glaube ich,
ganz toll.

Und kaum hatte ich die beiden Eddings auf den Tisch gelegt,
ging das Schild auch schon rum.

Alle KollegInnen haben für Jürgen unterschrieben und ist es nicht schön,
wieviel Herzchen es von den KollegInnen für ihn gab!?

Ich finde das ganz toll! Denn ich bin mit Jürgen in meiner Firma groß geworden!

Jürgen wusste sogar noch, dass unsere 1. gemeinsame Kohlfahrt genau dort hin ging,
wo wir am Freitag auch wieder waren.
Welch schöner Zufall!

Es waren einige KollegInnen nur wegen Jürgen mit dabei,
obwohl sie sonst zu einer Kohlfahrt nicht mitgekommen wären.

Es war mir eine Ehre das zu organisieren.
Denn das würde ich auch nicht für jeden machen!

Danke, an alle, die dabei waren
und diese Kohlfahrt
zu etwas ganz Besonderem gemacht haben!

Mach´s gut Jürgen!
Wir werden Dich vermissen!